01.04.2025

PLUTA-Sanierungsexperte Zistler führt Geschäftsbetrieb des Brillenherstellers Menrad weiter

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Autor(en) / Quelle(n): Mitteilung der Pressestelle

Ulm, 1. April 2025. Die traditionsreiche Unternehmensgruppe Menrad mit Hauptsitz in Schwäbisch Gmünd hat einen Insolvenzantrag gestellt. Mit Beschluss vom 31. März 2025 ordnete das Amtsgericht Aalen die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Ferdinand Menrad GmbH + Co. KG an und bestellte Rechtsanwalt Florian Zistler von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter.

Rechtsanwalt Florian Zistler hat heute bereits vor Ort erste Gespräche mit der Geschäftsführung geführt und sich ein erstes Bild der Lage verschafft. Die Verantwortlichen informierten in einer Mitarbeiterversammlung die Beschäftigten über die nächsten Schritte. Der Geschäftsbetrieb des renommierten Brillenherstellers läuft weiter. Die Löhne und Gehälter der 115 Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld für die Monate März, April und Mai gesichert. Der Verwalter wird eine Insolvenzgeldvorfinanzierung in die Wege leiten, um die Löhne schnellstmöglich auszuzahlen.

Chance für Neustart

PLUTA-Sanierungsexperte Zistler erklärt in einer ersten Stellungnahme: „Wir stehen ganz am Anfang des Verfahrens. Meine heutigen Gespräche verliefen sehr konstruktiv. Der Betrieb ist gut strukturiert und läuft normal weiter. Wichtig ist, dass die Kunden die Fortführung unterstützen werden. Dazu wurden heute schon die ersten Gespräche geführt. Wir werden alles versuchen, um eine Sanierung zu ermöglichen und den Betrieb zu erhalten.“ Neben Zistler arbeiten im PLUTA-Team Wirtschaftsjurist (LL.M.) Dennis Stroh und Wirtschaftsjurist (LL.B.) Nico Kwiatkowski.

Grund für den Antrag ist ein zukünftig zu erwartender Liquiditätsengpass bedingt durch eine rückläufige Auftrags- und Umsatzentwicklung aufgrund eines schwierigen Marktumfeldes. Die Geschäftsführung erklärt: „Die aktuelle Situation ist herausfordernd, aber ein Insolvenzverfahren kann auch die Chance für einen Neustart bieten. Gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter arbeiten wir daran, das Unternehmen zu stabilisieren und unseren Mitarbeitern und Geschäftspartnern eine Perspektive zu bieten. Wir wollen unseren traditionsreichen Betrieb erhalten und sind zuversichtlich, dass uns dies gelingen wird.“

Dauerhafte Lösung für Menrad gesucht

Der vorläufige Insolvenzverwalter strebt eine dauerhafte Lösung für die Unternehmensgruppe an. Hierzu wird er in den kommenden Tagen die ersten Gespräche führen. Es ist geplant, einen strukturierten M&A-Prozess zu initiieren, um die Suche nach möglichen Investoren oder finanzstarken Partnern zu forcieren.

Das Familienunternehmen Menrad mit Hauptsitz in Schwäbisch Gmünd ist seit mehr als 125 Jahren im Eyewear-Geschäft aktiv und einer der führenden Brillenhersteller Europas. Geführt wird das Unternehmen heute in vierter Generation von den Brüdern Eberhard und Hermann Müller-Menrad. Das Unternehmen entwickelt, fertigt und vertreibt Korrektionsfassungen und Sonnenbrillen auf höchstem Niveau. Die Qualitätsprodukte sind bekannt für ihre sehr hochwertigen Materialien, exklusiven Designs und optimalen Tragekomfort. Designt und entwickelt werden alle Brillen in Deutschland. Seit 1970 erfolgt die Produktion im Ausland. Menrad Produkte sind auf allen Kontinenten in über 100 Ländern erhältlich.

Am Hauptsitz in Schwäbisch Gmünd beschäftigt Menrad 115 Mitarbeiter, bei der Tochtergesellschaft in München arbeiten 4 Beschäftigte. In Schwäbisch Gmünd befinden sich die Verwaltung, der deutsche Vertrieb und die weltweite Logistik. Das Team des Produktdesigns sowie die Export- und Marketingabteilung sitzen in München. Weitere Designer arbeiten in Paris, London und weltweit. Das Unternehmen hat zudem eigene Vertriebsgesellschaften in Österreich, Schweiz, Frankreich, Niederlande, Großbritannien, Italien, Polen, Türkei und Brasilien, die nicht von der Antragstellung betroffen sind. Dort arbeiten rund 80 Mitarbeiter.

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